Heribert und Margit Wirth – Motivation
Als Heribert Wirth und seine Frau Margit auf einer ihrer Reisen in Nepal das Elend der Slumkinder sahen, wurde ihnen schnell klar, sie wollen helfen. Sie müssen!
Kommt man mit dem Flugzeug in Kathmandu an, sind die vielen hohen Schornsteine und die schwarzen Rauchfahnen nicht zu übersehen. Hier werden rote Tonziegel gebrannt.
Die Bautätigkeit expandiert in der Hauptstadt Nepals in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit. Die Lebensverhältnisse der Ziegelei-Arbeiter und ihrer Familien sind dramatisch. Kinder leben unter schlimmsten Bedingungen mit ihren Eltern in winzigen Hütten, bzw. in Ruinen mit meist nur einer Plastikplane über dem Kopf.
​Diese Familien sind in das Dorfleben kaum integriert und bilden eine Gesellschaft für sich. Besonders hart ist dieses Leben für die jungen Mädchen, die ebenso wie die Jungen in den Ziegeleien mitarbeiten müssen, sich zusätzlich aber noch um ihre Geschwister kümmern müssen.
Während der Regenzeit haben sie überhaupt keine Arbeit, leben von ein paar Rupien, die sie durch das Sammeln von Flaschen verdienen oder sich erbetteln.
Frägt man Heribert Wirth nach seinem Vorbild, muss er nicht lange nachdenken. Das ist sein Vater. Anton Wirth, Chef einer großen katholischen Genossenschaftsbank, ließ tausende von Sozialwohnungen bauen, ohne je an den eigenen Profit zu denken. „Mein Vater hat immer für die anderen gearbeitet, nur nicht für sich.“ Dekoriert mit jedem Orden, den einer verliehen bekommen kann, der sich um die Gesellschaft verdient gemacht hat, starb Anton Wirth mit 66 Jahren an einem Herzinfarkt. – Heribert Wirth machte zuerst sein eigenes Vermögen, bevor er sich um unzählige Hilfsprojekte rund um den Globus kümmerte. Heute ist er 85 und er hilft immer noch.
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Heribert Wirth kennt keine Ruhe. Weder mit seinem Park noch mit seinen Hilfsprojekten.
„Man kann nie zufrieden sein, wenn man weiß, wie viel Not auf der Welt herrscht.“
Heribert Wirth, geboren 1938, wohnhaft bei Wiesent, ehemals Chef eines weltweit tätigen Unternehmens für Gebäudetechnik in Regensburg, gründete 1986 die Stiftung „Wasser für die Welt“, in die auch die Erlöse der Nepal-Pavillon-Eintrittsgelder fließen. Die Zeugnisse seiner persönlichen Mission verteilen sich in beeindruckender Weise über den ganzen Planeten. Mit Projekten seiner Stiftung „Wasser für die Welt“ brachten Wirth und seine Ehefrau Margit Hoffnung in über 250 Dörfer in Entwicklungs- und Schwellenländern. Brunnenbau in Afghanistan, Indien oder Togo, der Kauf von siebenundsiebzig wasserschleppenden Eseln in Eritrea, der Aufbau der Abwasserversorgung in Indien, Regenwassertanks für Uganda. Nur eine kleine Auswahl.
Zu Wirths Lebenswerk gehört auch der Nepal Himalaya Park in Wiesent bei Regensburg, der inzwischen auch eine Stiftung ist. Das Herzstück des mittlerweile neun Hektar großen Areals bildet der nepalesische Pavillon, der einst auf der Expo 2000 in Hannover stand. Drum herum hat Heribert Wirth die weltgrößte Sammlung von Himalaya-Pflanzen inszeniert.
„Eine Schule zu bauen ist eines,
sie zu betreiben,
da braucht es viele Helfer“
Heribert Wirth